Schnacken im Flugzeug

oder: das Ende eines langen Sommers. Denn nächstes Wochenende ist Labor Day, der den Beginn der Schulzeit und das Ende der Sommersaison markiert. Bitte versteht mich nicht falsch: Ich werde, wie jedes Jahr, dem Sommer keine Träne nachweinen. Nein, meine Jahreszeit ist der Herbst, und nach drei Monaten Schwüle, Hitze und Schwüle bin ich so bereit wie nie, voranzuschreiten und das Sommerkapitel dieses Jahres zu schließen.

Was hat der Sommer gebracht? Nun, ein wenig Urlaub, noch weniger Ausflüge. Im wesentlichen habe ich meine Zeit mit Filme gucken verbracht. Daher ist dies der perfekte Moment, den Kinosommer noch einmal Revue passieren zu lassen.

Tja, die Parade der großen Ferienblockbuster wird mal wieder von Fortsetzungen oder Remakes angeführt: X-men 3, Superman, Pirates of the Carribean 2, Miami Vice, MI 3 oder Poseidon, um einige zu nennen. Natürlich gab es neue Filme wie den Da Vinci Code, dunkle Scanner, Frauen im Wasser oder Schlangen im Weltall, ups, ich mein natürlich im Flugzeug.

Um es kurz zu machen: die meisten Filme waren mässig unterhaltend. Tatsächlich waren von all den Superproduktion die Schlangen in der 747 noch am lustigsten: Tempo, ein wenig Augenzwinkern beim Durchkauen der üblichen Klischees und eine Menge übler biestiger Schlangen. Selbst eine Anakonda durfte sich in 12000m Höhe austoben. Sehr unterhaltend!

Was ich mir bisher erspart habe sind die “filmischen Aufarbeitugen” des 11. Septembers. “United 93” und “World Trade Center” haben beide gute Noten von (lokalen) Rezensionen erhalten, trotzdem zieht es mich in keinem von beiden.

Jenseits des großen Kinos gab es einige Lichtblicke. “Invincible” erzählt die “Mann von den Straßen Philadelphias kommt gross raus” Geschichte auf eine sehr leise und einfühlsame Weise. Natürlich basiert die Geschichte auf einer wahren Begebenheit. “The Illusionist” bleibt leider etwas blaß, hat aber einen grandiosen Paul Giamatti in einer Nebenrolle.

Doch nicht nur das Kino hatte gute Momente zu bieten. “Brick” ist ein Film, der sich nicht in eine Kategorie zwingen läßt: Ein Teen-neo-noir-drogen-krimi-drama, oder so. Ist ohne Einschränkungen zu empfehlen. Ich hatte auch endlich Zeit, mich durch einige alte Projekte zu wühlen: Wes Anderson, Wim Wenders, ein paar Klassiker, diesen oder jenen Independent, z.B. “Second Best”…..

Den Abschluß dieses Rückblicks widme ich dem Film, der mich mit Abstand am meisten erfreut hat. Mit “Beyond The Sea” hat Kevin Spacey ein bildschönes Denkmal für Bobby Darrin geschaffen. Natürlich ist es im Prinzip ein Musical. Wenn man das nicht mag, dann: Finger weg! Ansonsten kann ich nur sagen: Ausleihen, angucken, sich wundervoll unterhalten lassen!

Tja, soweit zum Filmsommer 2006. Mit dem Herbst kommen einige interessante Projekte auf uns zu. “The Prestige” sah recht gut aus in der Vorschau, ebenso “The Black Dahlia” (de Palma). Scorseses “The Departed” ist auch schon angekündigt. Das ist das hochkarätig besetzte Remake von “Internal Affairs”. Ich hab heute eine Vorschau gesehen, bin gespannt, ob Nicholson, Damon, Di Caprio, Wahlberg usw dem Original Paroli bieten können.

Auch das “Newark Film Festival” ist wieder am Start. Das Programm ist nicht spektakulär, aber interessant. Das Unikino fängt nächste Woche wieder, da kann ich dann für läppische drei Grüne den einen oder anderen Blockbuster nochmal gucken. Und zu guter letzt wird in einigen Wochen auch das Internationale Filmprogramm wieder an Start gehen….

Wie schon gesagt: Ich liebe den Herbst.