Im Tal der Tränen

Was haben wir für wundervolle Fußballwochen erlebt! Seit beginn der WM hat keine Mannschaft so überrascht, so beglückt und so überzeugt wie die Deutsche Mannschaft. Spielwitz, -kultur, -freude, alles, was noch 2002 missen ließ, war nun da und ließ die Fangemeinde vom Unmöglichen träumen: Der Weltmeisterschaft, erspielt als Gastgeber.

Heute endete dieser Traum. Die deutsche Elf scheiterte gegen eine routinierte, kluge und streckenweise klar dominierende italienische Mannschaft. Schön war es, dass sich keine Mannschaft hier versteckt hat: das vorsichtige Antasten vom Spiel gegen Argentinien hand hier nicht statt. Zwar hatte man zum Ende der zweiten Spielhälfte bisweilen den Eindruck, dass die Kräfte deutlich nachließen, aber dann schöpfte Italien noch einmal Kraft und sorgte mit Pfosten und Lattentreffern noch einmal für Gefahr vor dem deutschen Tor. Überhaupt war die Squadra Azzura in der verlängerten Spielzeit aktiver, mehr präsent. Das Tor, so unglücklich es auch aus deutscher Sicht gewesen sein mag, war ein Augengenuß und krönender Abschluß einer gelungen Vorstellung.

Und das Deutsche Team? Das hat uns Freude und Spaß am Fußball zurückgegeben. Allein dafür gebührt ihnen unser aller Dank und Respekt.