Hallo, Ihr Lieben!
Jajaja, schon sind ein Monat vorrüber. Die anzahl an mails nimmt ab, das Heimweh verklingt langsam, kurzum: die Lage stabilisiert sich. Selbst die Umlaute sind wieder aufgetaucht, zur Freude darf ich kurz einmal alle vorstellen: äöüß���… so, jetzt ist aber genug! Ihr kleinen Racker, ihr!
Was gibt es neues von mir? Mein Status als ‘Geduldeter” verbessert sich von Tag zu Tag, wobei natürlich eine gewisse Sätigung eintritt. Ich habe mittlerweile eine SSN-Karte, eine echte, funktionierende UD ID-Karte, Geld fliesst auf mein Konto (und genauso schnell wieder davon….), ich habe ein eletric account und werde am Freitag meinen Mietvertrag unterschreiben.
HALT! Nicht so schnell. Denn noch habe ich die Wohnung nicht gesehen! Aber hierzulande bucht man so ‘ne Art “rundum sorglos Paket”, d.h., die Bude ist komplett renoviert, verteppicht, verkuecht (Ja, Christian, sogar ein Geschirrspueler!) und klimatisiert. Wozu noch vor die Tür gehen? Ja, eine berechtigte Frage…. Ich werde intensiv mit mir ringen, um eine befriedigende Antwort zu eruieren…..
Gut, anscheinend wird die Wohnung diese woche gebacken und nach einem IKEA Rundumschlag wird meine Wohnung hier genauso aussehen, wie man suesses Schneckenhaus im Veilchenweg 1, was ich auf’s äußerste vermisse! Nun, ich könnte einen noch größeren Fernseher besorgen…
😉
Eine Krankenversicherungskarte ist mittlerweile auch schon ins Haus geflattert, d.h., es wird sicher demnächst mal wieder eine lustische Demütigungsstory geben, wenn ich versuche, meinem Primary Care Physician beizupuhlen, was ich denn fúr Sorgen habe:”I need somesing against…. WOUNDS!” Roland wird diesen Einwurf sicher verstehen…..
Gut. Letztes WoE gab es nochmal highlife: Am Sa. hat der Fachbereich Physik in einem netten Park gleich um die Ecke eine Grillparty veranstaltet. Da wurden dann mal kurzerhand zwei Schweine und Lämmer (ja, ganze Tiere) auf motorisierte Spiesse montiert und durchgebraten. Tja, wie gut das jeder noch was mitbringen musste. Denn Dank einer Studierendenschaft aus allen Ländern der Welt ausser den USA gab es ein buntes Angebot an sehr leckeren Gerichten. Später haben dann die Studenten noch ihre Fähigkeiten in amerikanischen Sportarten ausprobiert, war sehr lustisch mit anzusehen.
Leider hängen die verschiedenen Nationalitäten vorzugsweise unter sich ab. Die größten Gruppen sind Inder, Pakistani, Koreaner und Chinesen. Es gibt eine relativ große Gruppe von Türken, die mich aber eher mit Misstrauen betrachten… (kleiner Scherz)
So war ich auf’m “Coast Day”. Die Abteilung für Marine Studien hatte einen Tag der offenen Tür. Da gab es “Crab Cake” Kochwettbewerbe, Vorlesungen und Ausstellungen rund um die Erforschung der Meere, Schiffsbesichtigungen im Hafen, usw… Besonders toll fans ich die Besichtigung der “Kalmar Nyckel”, ein Nachbau der Segelschiffes, dass im 17ten Jahrhundert die ersten Siedler aus Schweden und Finnland nach Delaware gebracht hat. Das Schiff wurde so originalgetreu wie möglich nachgebaut und geht jedes Jahr während der Saison auf Fahrten zu verschiedensten Veranstaltungen! Die Besatzung besteht im wesentlichen aus Freiwilligen, die über gemeinnützige Tätigkeiten das Recht erarbeiten, mitzusegeln. Klingt eingentlich sehr verlockend! Ihr kónnt ja mal einen Blick auf den Kahn werfen: www.kalmarnyckel.com….
Tja, die Ausflüge nehmen natürlich nur einen kleinen Teil meiner Zeit hier ein. Da Jens im Forum nach meinem Tagesablauf gefragt hatte, werde ich Euch nun hier und jetzt damit langweilen……
So ein typsicher Tag beginnt um 7.30. Erst fahre ich in mein Büro (etwa 10-15min), check kurz mails oder meine jobs, dann laufe ich rúber zum franz. Kurs, der jeden Tag von 9-9.55 stattfindet. Auf dem Weg zurück gibt es einen Kaffee “to go” im Trabant Center, um kurz nach 10 bin ich wieder im Büro. Gegen 12 gehen wir zum Mittag, die Pause ist meistens sehr lang, etwa 1.5Stunden. Danach geht es wieder vor den Computer. Ich bin meist bis 7-8Uhr im Büro, dann fahr ich nach Hause, Schnack mit Serap oder guck Nachrichten, gegen 11 bin ich in der Kiste. Donnerstags haben wir unsere Gruppenmeeting, Montags treffe ich mich mit meiner franz. Lerngruppe.
Wie sieht meine Arbeit aus? Nun, unsere Gruppe ist beteiligt an der Errichtung eines Teleskops für kosmische Teilchen in der Antarktis. Das Teleskop besteht aus zwei Systemen: Eines befindet sich im Eis, in einer Tiefe ab ca 1km bis 2.5km, da Andere auf der Oberfläche. Beide system befinden sich noch im Aufbau: Letzten Sommer wurden die ersten vier Nachweisgeräte für den Oberflächenaufbau plaziert. Nun, während ein Teil unserer Gruppe versucht, das Verhalten dieser vier Geräte zu verstehen, in dem sie gemessene Daten analysieren und mit Labormessungen vor Ort vergleichen, arbeitet ein anderer Teil unserer Gruppe an Simulationen, die uns das Verhalten der Nachweisgeräte unter “idealen” Bedingungen zeigen sollen. Ich versuche mich z.Zt. in dieses Simulationspaket hineinzuarbeiten. Dafür lese ich Reports, Paper, Bücher und Anleitungen und hacke nebenbei an dem Quellcode oder an Konfigurationsdateien herum. Nur ein bisschen, noch habe ich kaum einen Schimmer, wie das Ganze funktioniert. Also verbringe ich fast den ganzen Tag vor meinem Rechner.
Hmmm, so sieht das aus! Vielleicht werde ich auf leventdemiroers.de ‘ne kleine Ecke mit aktuellen Ergebnissen meiner Arbeit einrichten…
*stoehn*
So, genug für heute! Ich wünsche Euch allen einen guten Start in den Mittwoch!
Auf ewig eure Levent